Sie haben ein Vorstellungsgespräch für Ihren Traumjob bekommen – und jetzt ist es Zeit, sich vorzubereiten. Doch die Nervosität steigt: Wie wird es laufen? Was soll ich sagen?
Ich verstehe Sie. Ich war selbst schon in dieser Situation. Deshalb möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie sich optimal vorbereiten und während des Gesprächs auftreten können, um einen großartigen Eindruck zu hinterlassen.

1. Bewerben Sie sich – wenn möglich – auch für einen Job, den Sie eigentlich nicht wollen, um zu üben. Dieser Tipp mag kontrovers klingen, aber aus meiner Sicht gibt es zwei gute Gründe dafür:
- Wenn Sie mehrere Bewerbungsgespräche haben, reduziert das auf psychologischer Ebene die Nervosität für das Gespräch mit Ihrem wirklichen Traumjob. Sie haben nämlich Optionen – und vielleicht überrascht es Sie sogar, dass sich mehrere Stellen wie „Traumjobs“ anfühlen.
- Sie können vor dem entscheidenden Gespräch üben – planen Sie also das „Übungsinterview“ unbedingt vor dem „echten“ ein.
2. Erinnern Sie sich daran, dass Sie wertvoll sind.
Was meine ich damit? Auch wenn Sie diesen Job unbedingt wollen, ist es genauso wichtig, die Person zu analysieren, die Sie interviewt. Diese Person könnte einer Ihrer zukünftigen Kolleg:innen sein. Wenn Ihr Gesprächspartner unhöflich ist – möchten Sie wirklich dort arbeiten? Zeigen Sie, dass Sie mehrere Optionen haben. Ich selbst erwähne oft, dass ich in mehreren Prozessen parallel bin – das kann im Unternehmen ein Gefühl von Dringlichkeit erzeugen und den Wunsch verstärken, Sie einzustellen.
3. Fragen Sie im Vorfeld, ob Sie etwas Besonderes vorbereiten sollen – und bereiten Sie sich dann vor. Im Bereich Management Consulting gibt es zum Beispiel sogenannte Case Interviews, bei denen Kandidat:innen ein Geschäftsproblem lösen müssen. Üben Sie so viel wie möglich! Möchten Sie Tipps, wie man sich am besten auf ein Case Interview vorbereitet? Dann lassen Sie es mich wissen – ich schreibe gerne einen separaten Artikel dazu.
4. Versuchen Sie, ein Gespräch zu führen – nicht nur Fragen zu beantworten. Ein Interview ist viel angenehmer, wenn es sich wie ein echter Dialog zwischen zwei Personen anfühlt. Haben Sie keine Angst, selbst Fragen zu stellen – Neugier ist immer ein Pluspunkt! Denken Sie daran: Am Ende sind Sie beide Menschen, und Sympathie entsteht oft dadurch, dass man Gemeinsamkeiten entdeckt. Sie wollen schließlich mit Menschen arbeiten, die Sie mögen.
5. Üben Sie, konkrete Beispiele für Ihre Stärken zu geben – und wie Sie schwierige Situationen gemeistert haben. Anstatt nur aufzuzählen „Meine Stärken sind x, y, z“, erzählen Sie von konkreten Situationen, in denen Sie diese Stärken erfolgreich eingesetzt haben. So kann Ihr:e Interviewer:in Ihre Kompetenzen viel besser nachvollziehen. Es ist leicht, Schlagworte in den Raum zu werfen – aber haben sie wirklich Bedeutung, wenn man sie nicht belegen kann?
Ein Tipp, den ich nicht extra oben aufgelistet habe – weil er fast selbstverständlich ist: Bereiten Sie sich auf das Unternehmen vor, lesen Sie über dessen Arbeit und Projekte. Das gibt Ihnen Sicherheit und zeigt zugleich, dass Sie wirklich interessiert sind.
Viel Erfolg bei Ihren Bewerbungsgesprächen! Und denken Sie daran: Eine Absage bedeutet nicht unbedingt, dass Sie schlecht waren – vielleicht wartet einfach etwas noch Besseres gleich um die Ecke. Geben Sie niemals auf!
xx Persheng